Mittwoch, 3. Mai 2006

..wenn er pupt, dann knallt er...

frank-walter

eine meldung, die gestern durch die medien ging:
"Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat sich erneut besorgt über die angekündigte Verstaatlichung von Erdöl- und Erdgasvorkommen in Bolivien gezeigt..."

besorgt ist er, der frank-walter.
so so.
das muss man sich erstmal auf der zunge zergehen lassen.

nicht über die verschleppung doitscher staatsbürger durch die CIA, nicht über folter und völkerrechtswidrig eingesperrte menschen auf guantanamo ist er besorgt, nicht über die militärischen interventionen der usa gegen südamerikanische befreiungsbewegungen, nicht über die unterstützung finsterster militär-diktaturen, sondern darüber, dass der demokratisch gewählte präsident boliviens evo morales ein wahlversprechen einlöst, dass die macht der ölmultis und die jahrzentelange ausplünderung der rohstoffvorkommen des landes durch ausländische konzerne zumindest einschränken soll.

er ist dabei nicht alleine, aus der cdu/csu-bundestagsfraktion gibt's flugs eine pressemitteilung, die spanische regierung jault, der eu-kommissions-sprecher ferran tarradellas espuny (zufällig auch ein spanier) meint, "die verstaatlichung der gasfelder könnte sich negativ auf den weltweiten energiemarkt auswirken".

eine feine gesellschaft ist das, die sich einen scheissdreck um die lebensbedingungen der menschen schert, lobbyisten, denen es ausschliesslich um maximalen, ungebremsten profit geht.

wenn es im moment eine positive politische entwicklung auf der welt gibt, dann ist es die bewegung in den südamerikanischen ländern, sich vom yankee-imperialismus zu befreien und die macht der multinationalen konzerne in den eigenen ländern zurück zu drängen. eine längst überfällige bewegung, die glücklicherweise immer konkreter und mächtiger wird.

und da kommt frank-walterle, der sozialdemokratische (!!!) aussenminister der brd daher und stellt sich offen auf die seite der konzerne.

es ist einfach nur widerlich.

mehr infos gibt's bei der jungen welt:
»Das Plündern durch die Konzerne ist beendet«

Deserteure sind Helden

fight war not wars

platt wie wahr: wenn die herrschenden keine jungen männer und frauen mehr finden würden, die bereit wären, auf ihnen völlig unbekannte andere menschen zu schiessen, bomben zu werfen etc., hätte sich das phänomen krieg wohl erledigt.

sich dieser tatsache durchaus im klaren, wird deshalb überall viel aufwand betrieben, die menschen mit nationalistischer und rassistischer propaganda gegeneinander aufzuhetzen oder mit geld für den kriegsdienst zu ködern.
der deserteuer, der befehlsverweigerer ist dabei der schlimmste feind dieses systems und wird mindestens mit gefängnis, wenn nicht gar mit todesstrafe verfolgt.

in der doitschland wurden bspw. zehntausende "fahnenflüchtige" des zweiten weltkriegs, also wehrpflichtige, die sich dem dienst in der verbrecherischen, faschistischen doitschen angriffsarmee entzogen und dafür mit dem leben bezahlten, erst 1999 (!!!) vom deutschen bundestag rehabilitiert.

nichtsdestotrotz gibt es sie immer wieder, menschen, die ihrem gewissen folgen und dafür verfolgung und bestrafung riskieren:
in amerika waren z.b. im april 2005 1432 soldaten fahnenflüchtig.

das schicksal eines dieser menschen und seiner familie beschreibt ein artikel in der ZEIT: "Auf der Flucht vor Amerika".

auf's ohr
augenflimmern
kopfnickah
netlabelz
politix
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren