Donnerstag, 8. Dezember 2005

gut gebrüllt, löwe!

"...Wie viele Menschen muss man töten, bis man sich die Bezeichnung verdient hat, ein Massenmörder und Kriegsverbrecher zu sein?
Einhunderttausend? Mehr als genug, würde ich meinen.
Deshalb ist es nur gerecht, dass Bush und Blair vor den Internationalen Strafgerichtshof kommen.
Aber Bush war clever. Er hat den Internationalen Strafgerichtshof gar nicht erst anerkannt. Für den Fall, dass sich ein amerikanischer Soldat oder auch ein Politiker auf der Anklagebank wiederfindet, hat Bush damit gedroht, die Marines in den Einsatz zu schicken.
Aber Tony Blair hat den Gerichtshof anerkannt und steht für ein Gerichtsverfahren zur Verfügung.
Wir können dem Gerichtshof seine Adresse geben, falls er Interesse daran hat. Sie lautet Number 10, Downing Street, London..."

aus der nobelpreis rede von harold pinter vom 7-12-05.
die komplette nachdenkenswerte rede gibt's hier.

alis und kamelficker

"...Die Amerikaner sind verhasst und werden als arrogante Besatzer wahrgenommen.
Es braucht kein Al-Qaida-Netzwerk, um sie bis aufs Blut zu bekämpfen. Die amerikanischen Soldaten sind einzig und allein darauf bedacht zu überleben. Sie schießen zuerst und stellen danach Fragen.
Die Luftwaffe ist absolut tödlich und kennt meist keinen Unterschied zwischen Aufständischen und der Zivilbevölkerung. Gerade im Süden des Irak lehnt die Mehrheit der Menschen alles, was mit "American Way of Life" zu tun hat, strickt ab.
Ein gemäßigtes Vorgehen, wie es die Italiener oder teilweise auch die Briten machen, ist für die Amerikaner kein Thema. Sie gehen nach dem Motto: Wer nicht 100 Prozent für uns ist, ist gegen uns. Die Amerikaner begreifen nicht, warum man gegen sie kämpft, da sie doch "Befreier" sind. Die Amis lehnen den Islam als rückschrittliche Religion ab. Verächtlich nennen sie die Iraker "Kamelficker" oder "die Alis".
Die Probleme zwischen den Amerikanern und den Irakern kann man nur als unüberbrückbar bezeichnen..."

Der Berliner Olaf Wyludda schleuste sich über die Arbeit auf einem militärischen Stützpunkt für zwei Monate in den Irak ein und berichtet, wie Soldaten dort leben.

interessanter beitrag auf telepolis.

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