no brain - no pain
in der groove märz/april 05 war ein lesenswertes
interview mit dem musiker und textone-betreiber
jay haze zu lesen, in dem er auch den finger
in offene wunden der techno-szene legt
(ich hab's im netz nicht gefunden, leider,deshalb
hier nur kurze auszüge, mit zweifingersuchsystem
abgetippt):
"... ich will zumindest auf einem kleinem level
an den veränderungen in der szene beteiligt sein,
weil sie drastische veränderungen nötig hat,
besonders im bereich von house und techno ...
die leute sollten aufhören, drogenabhängigkeit
zu verherrlichen. die szene ist oberflächlich -
es ist lächerlich. und sie ist faul.
viele sind in der position, etwas zu äussern,
aber nutzen die chance nicht. wenn ich soviel
macht hätte wie richie hawtin, würde ich einiges
unternehmen. er ist millionär, aber er unternimmt
nichts, sagt nichts. er finanziert die promotion,
um an der spitze zu bleiben - und investiert in
grundbesitz in kanada.
es gibt viele stars in der szene, aber wo ist die
liebe? wer sagt, das muss sich ändern oder
jenes? ...
etwa die GEMA: die müsste vollständig neu
organisiert werden. sie ist ein system, das
für die fünfzigerjahre entwickelt wurde.
diese leute haben nichts mit der modernen
welt zu tun. sie sind ein anti-team.
sie wollen uns jetzt pro download ab-
rechnen. da müssen wir, die musiker,
rebellieren ..."
in der folgenden ausgabe vom mai kann
man nun einen bericht über m_nus, das
label von herrn hawtin lesen. die von
jay haze angesprochenen themen tauchen
nicht auf, vielmehr gibt es lobhuddelei bis
zum abwinken:
"... als ich richie in seiner wohnung in
prenzlauer berg treffe, wirkt er ebenso entspannt
wie euphorisch ... er trägt das blonde haar
diesseits des scheitels abrasiert und erscheint
elegant, braungebrannt, drahtig. seine gesamte
erscheinung hat etwas sportliches, jede
muskelfaser seines körpers, seines gesichts
ist auf das hier und jetzt gerichtet ..."
so stelle ich mir finanzierte promotion vor.
bravo-style für mittzwanziger.
sie sehen soo gut aus.
sie sind soo gut drauf.
sie sind hier in berlin.
und sie haben nur grütze im kopf.
damit keine missverständnisse aufkommen:
closer to the edit ist ein grandioses album. zeitlos. ein klassiker.
closer dagegen kommt mir eher wie das resultat einer depri-phase
nach übermässigem koks-konsum vor. kategorie unhörbar.
er hat uns schon das eine oder andere mal mächtig glücklich
gemacht mit seiner musik. die sets im tresor: hammer.
aber diese popstar-allüren... peinlich.
wer drauf steht, sollte an diesem mittwoch ins watergate,
da gibt's dann noch den blonden hessen dazu.
interview mit dem musiker und textone-betreiber
jay haze zu lesen, in dem er auch den finger
in offene wunden der techno-szene legt
(ich hab's im netz nicht gefunden, leider,deshalb
hier nur kurze auszüge, mit zweifingersuchsystem
abgetippt):
"... ich will zumindest auf einem kleinem level
an den veränderungen in der szene beteiligt sein,
weil sie drastische veränderungen nötig hat,
besonders im bereich von house und techno ...
die leute sollten aufhören, drogenabhängigkeit
zu verherrlichen. die szene ist oberflächlich -
es ist lächerlich. und sie ist faul.
viele sind in der position, etwas zu äussern,
aber nutzen die chance nicht. wenn ich soviel
macht hätte wie richie hawtin, würde ich einiges
unternehmen. er ist millionär, aber er unternimmt
nichts, sagt nichts. er finanziert die promotion,
um an der spitze zu bleiben - und investiert in
grundbesitz in kanada.
es gibt viele stars in der szene, aber wo ist die
liebe? wer sagt, das muss sich ändern oder
jenes? ...
etwa die GEMA: die müsste vollständig neu
organisiert werden. sie ist ein system, das
für die fünfzigerjahre entwickelt wurde.
diese leute haben nichts mit der modernen
welt zu tun. sie sind ein anti-team.
sie wollen uns jetzt pro download ab-
rechnen. da müssen wir, die musiker,
rebellieren ..."
in der folgenden ausgabe vom mai kann
man nun einen bericht über m_nus, das
label von herrn hawtin lesen. die von
jay haze angesprochenen themen tauchen
nicht auf, vielmehr gibt es lobhuddelei bis
zum abwinken:
"... als ich richie in seiner wohnung in
prenzlauer berg treffe, wirkt er ebenso entspannt
wie euphorisch ... er trägt das blonde haar
diesseits des scheitels abrasiert und erscheint
elegant, braungebrannt, drahtig. seine gesamte
erscheinung hat etwas sportliches, jede
muskelfaser seines körpers, seines gesichts
ist auf das hier und jetzt gerichtet ..."
so stelle ich mir finanzierte promotion vor.
bravo-style für mittzwanziger.
sie sehen soo gut aus.
sie sind soo gut drauf.
sie sind hier in berlin.
und sie haben nur grütze im kopf.
damit keine missverständnisse aufkommen:
closer to the edit ist ein grandioses album. zeitlos. ein klassiker.
closer dagegen kommt mir eher wie das resultat einer depri-phase
nach übermässigem koks-konsum vor. kategorie unhörbar.
er hat uns schon das eine oder andere mal mächtig glücklich
gemacht mit seiner musik. die sets im tresor: hammer.
aber diese popstar-allüren... peinlich.
wer drauf steht, sollte an diesem mittwoch ins watergate,
da gibt's dann noch den blonden hessen dazu.
.wlg - 10. Mai, 08:42
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