Montag, 10. Juli 2006

WM - Fazit

einfallfuerdenstaatsanwalt

italien ist nach einem öden spiel gegen frankreich weltmeister.

wahrscheinlich werden die üblichen verdächtigen diesen sieg dazu benutzen, die anstehende ausmistung des korrupten italienischen fußballbetriebs zu verhindern.

dagegen steht zu hoffen, dass die italienische gesellschaft nach der abwahl berlusconis und seiner hoffentlich erfolgreichen neuanklage den prozess der re-demokratisierung im WM-taumel nicht aus den augen verliert.

wie schon in manchen spielen zuvor war auch beim finale die einzig herausragende tat die des franzosen zidane:
nämlich eine straftat ersten ranges.

völlig egal was der italiener zu ihm gesagt hat, beleidigungen rechtfertigen keine vorsätzlichen körperverletzungen.
im normalen leben haben solche brutalitäten eindeutig strafrechtliche relevanz. hoffentlich wissen das auch die hunderttausenden jugendlichen, die dieses spiel gesehen und die verharmlosenden kommentare im anschluss gehört haben. soll das die vorbildfunktion des sports sein?

unter dem kommando der FIFA ist der fußballsport zu einer reinen cash-machine umfunktioniert worden, herr blatter wird dafür sogar mit dem bundesverdienstkreuz ausgezeichnet:

"...Freude herrscht vor allem auch beim WM-Veranstalter FIFA, der dank Staatshilfe und tausender Freiwilliger 1,5 Milliarden Euro Gewinn einspielt.

Teuer wird es dagegen für die Steuerzahler. Die Bundesregierung beziffert ihre Ausgaben allein für die Verkehrsinfrastruktur auf 3,7 Milliarden Euro...

Alles in allem müssen die Steuerzahler um die SECHS MILLIARDEN Euro für die Fußballweltmeisterschaft aufbieten. Von den Ausgaben wird nur jeder zehnte Euro wieder in den Staatssäckel zurückgespielt werden, teilt die Bundesregierung mit..." (nd-online)

um diese kosten wieder reinzubekommen, wird fleissig an das "neue nationalgefühl" appeliert, um „schmerzhafte Einschnitte“ hinzunehmen.

wenn nur annähernd so viele menschen anstatt für diesen fußballschwachsinn für ihre eigenen interessen, gegen eine politik, die offensichtlich nur noch nach den wünschen profitgeiler wirschaftslobbyisten gestaltet wird, auf die strasse gehen würden:

DAS wäre in der tat ein grund, stolz auf dieses land zu sein.

"Ich hörte einen Marinekommandeur...

... zu seinen Männern sagen:

„Sie werden für Dinge nicht verantwortlich gemacht, wie sie im nachhinein sind, sondern wie sie Ihnen aktuell erschienen. Wenn Sie im guten Glauben feuern, um sich und Ihre Männer zu schützen, handeln Sie genau richtig.

Es macht nichts, wenn wir später herausfinden, daß Sie eine Familie unbewaffneter Zivilisten ausgelöscht haben.“

Eliot Weinberger - WAS ICH HÖRTE VOM IRAK

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