Montag, 2. Juli 2007

Terror auf allen Kanälen.

därror

rechtzeitig zum amtsantritt des neuen premieministers finden sich mit allerlei explosivem material beladene vehikel in der londoner innenstadt, alle sicherheitsglocken läuten sturm, terroristengrossalarm ist angesagt in grossbritannien.
"verbindungen zu al quaida", klare sache, die fiesen muselmanen warn's.
beweise gibt's dafür bislang nicht.

genausogut könnte man behaupten, ausgehend von der frage "wem nützt es?", das ganze ist eine verdeckte operation mit dem ziel, den neuen premier "auf linie zu bringen", damit er nicht auf die idee kommt, eine kehrtwende in sachen irak zu betreiben. denn darüber macht man sich in washington sicherlich gedanken...

andererseits: 200 tote zivilisten in afghanistan, opfer der NATO-friedensmission, dutzende tote täglich im irak als folge des amerikanischen exports von freiheit und demokratie - sicherlich wird es leute geben, die sich für diese segnungen der westlichen welt gerne revanchieren würden.

wie dem auch sei, das ganze wird natürlich auch von hiesigen sicherheitsextremisten begeistert aufgegriffen, der knall mit der peitsche, der das verstörte publikum wie eine tumbe herde in die arme der fürsorglichen polizeistrategen lenken soll.
und das sind ja bekanntlich so integere personen wie der geheimdienstkoordinator im kanzleramt de maiziere, von dem erst neulich bekannt wurde, dass er die korruptionsaffairen sächsischer parteifreunde geheimzuhalten weiss.
oder natürlich der schäuble, der sich am wochenende wieder mal vor jede kamera schieben liess, um für seinen geplanten verfassungsbruch zu werben.

zu den tatsächlich stattfindenden gewaltexessen neofaschistischer dumpfbacken wie in jüngst in rostock wird man von dieser seite nichts hören.

gemäss der linie, die herr bosbach anlässlich des G8-gipfls formulierte: "...Gleichwohl hält es auch Bosbach für nötig, sich verstärkt um das linke Spektrum zu kümmern. In den vergangen Jahren habe die Bekämpfung des Rechtsextremismus im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gestanden, erinnerte er. «Nun spüren wir, dass wir die Gefahren, die vom Linksextremismus ausgehen, nicht unterschätzen dürfen.»..." (netzzeitung)

medial werden die vorfälle in pölchow dann zur auseinandersetzung zwischen links- und rechtsextremisten stlisiert, die opfer werden ed-behandelt, während die täter unter polizeischutz demonstrieren dürfen.

und auch in berlin leistete der polizeiapparat am wochende gewaltiges.
ein bemerkenswerter schlag gegen die rauschgiftszene, ganz grosses kino:
razzia im maria, 170 beamte kontrollieren 123 besucherInnen, bei 12 personen wird tatsächlich illegales betäubungsmittel konfiziert.

"...schlagartig stürmten an die hundert, komplett gepanzerte Polizisten die Maria, verteilten sich im ganzen Raum und fingen an die natürlich völlig überraschten Besucher der Maria auf den Boden zu drücken. Diese Szenerie begleiteten die Polizeibeamten mit wildem „Alle auf den Boden! Hinlegen! Alle Runter!“ Geschrei.

Alle Besucher waren völlig überfordert mit der Situation.
Die Polizei zwang alle auf dem Boden sitzen zu bleiben und sich in Reihen dichtgedrängt und mit den Armen auf den Schultern des Vordermannes zu formieren ... wenn einer der Gäste auch nur auf die Idee kam aufzustehen, schmissen sich gleich bis zu fünf Beamte auf ihn..."
(3headz.de)

"Sie schlugen einzelnen Gästen die Gläser aus der Hand und brüllten uns an, wir sollten uns auf den Boden setzen" ... "Wir wurden bedroht und behandelt wie Schwerverbrecher."

Über Stunden hätten er und die anderen in Reihen auf dem Boden sitzen müssen, ohne dass etwas passierte, schildert er.
"Beine ausgestreckt, Hände auf den Schultern des Vordermannes..."
(berliner zeitung)

wenn man das liest, muss man sich doch ernsthaft fragen,
was in den einsatzzentralen eigentlich los ist.
was soll soetwas?

wenn man am kudamm wahlos 123 leute kontrollieren würde, hätte man garantiert auch 12 verstösse gegen das betäubungsmittelgesetz zu verzeichnen, die dann ebenso wie im vorliegenden fall wegen geringfügigkeit eingestellt werden würden.
an der tatsache, dass in berliner clubs rauschgift gehandelt und konsumiert wird, wird sich durch solch sinnlose kanonenaufspatzen-aktionen mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit nichts ändern.
trotzdem werden derartig stumpfe aktionen mit periodischer regelmässigkeit im berliner nachtleben durchgezogen.
effekt immer gleich: null.

aber vielleicht haben sich die berliner kollegen in den letzten wochen so an wochenendeinsätze und überstunden gewöhnt, dass ihre chefs in den lagezentren ihnen weiter unterhaltung bieten wollten,
statt G8-gegnerInnen werden dann mal eben clubbesucher rumgeschubst, die sind ja eh auch irgendwie suspekt...

irgendwas läuft falsch hier.

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