politix

Donnerstag, 3. Mai 2007

"Ich will tanzen."

hübscher beitrag über die hedonistische internationale bei NEON.

Freitag, 27. April 2007

O-Ton Polizeisenator

"Befürchten Sie, dass es wegen des G-8-Gipfels in Heiligendamm auch rund um die Maifeierlichkeiten in Berlin zu größeren Ausschreitungen als zuletzt kommen könnte?

Körting: Das hatten wir im letzten Jahr befürchtet. Es gab Hinweise, dass man den 1. Mai sozusagen als Aufgalopp für die Proteste gegen den G-8-Gipfel nutzen würde.
Nach unserer heutigen Erkenntnislage kann man davon aber nicht mehr ausgehen. Falls es Krawalle geben sollte, werden wir es mit einem völlig anderen Publikum zu tun haben als beim G-8-Gipfel. Insofern sehe ich keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen.

Gibt es nicht auch bei den Berliner Demonstrationen am 1. Mai zahlreiche Globalisierungsgegner?

Körting: Wir werden auch hier Demonstrationen haben, die von einer tiefen Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Struktur der Bundesrepublik und der Überlagerung durch die Globalisierung geprägt sind. Aber wir gehen davon aus, dass dies politische Demonstrationen sind.
Man kann fast davon sprechen, dass wir eine Repolitisierung des 1. Mai erwarten können. Diese Demonstrationen werden wahrscheinlich wie auch schon in den letzten Jahren nicht zu Krawallen führen.
Das war in den Frühzeiten des 1. Mai anders. Da mündeten die Demos direkt in Krawalle und waren auch darauf ausgelegt. Zuletzt kamen die Randale, wenngleich auch milder als davor, mit Einbruch der Dunkelheit. Sie wurden insbesondere von Jugendlichen aus dem deutschen, türkischen und arabischen Bereich ausgelöst, die meinten, dass man diesen Abend nutzen kann, um Krawall
zu machen. Die Krawalle haben in den letzten Jahren praktisch keinen politischen Hintergrund mehr, während es in Anfangszeit wenigstens den Anspruch eines politischen Hintergrunds gegeben hat.

Vor 20 Jahren gab es erstmals Ausschreitungen. Kann dieses "Jubiläum" gewaltbereite Menschen anlocken?

Körting: Nein. Der 1. Mai wurde eine Zeit lang sehr stark vom
linksextremistischen Spektrum genutzt, das an diesem Tag lautstark und gewaltbereit gegen die wirtschaftlichen Verhältnisse und vermeintliche Ungerechtigkeit protestierte. Dieses Spektrum ist weg. Das demonstriert, aber äußert sich nicht mehr gewalttätig. Was bleibt, sind junge Leute, die nichts mit der Geschichte der Krawalle des 1. Mai zu tun haben, die allenfalls an die Geschichte anknüpfen, weil sie denken, ach, das ist ein Tag, da kann ich mal
Krawall machen.

Gibt es wieder ein Polizei-Konzept?

Körting: Wir werden das erfolgreiche Konzept der letzten Jahre fortsetzen, das Konzept der ausgestreckten Hand. Die Polizei ist zu allen freundlich und kooperativ und mit Antikonfliktteams in der Menge. Dieses Konzept beinhaltet auch, dass, wenn es denn zu vereinzelten Straftaten kommt, konsequent eingeschritten wird. Wir haben die Hoffnung, dass es ein friedlicher 1. Mai wird.
Aber wir werden uns schon aus Vorsorgegründen nicht zurücklehnen und sagen, da wird nichts passieren. Deswegen werden wir mit genauso viel Polizei vor Ort sein wie in den letzten Jahren.

Gibt es schon Hinweise, ob gewaltbereite Demonstranten nach Heiligendamm zum G-8-Gipfel reisen werden?

Körting: Protestler werden nicht nur aus Mecklenburg-Vorpommern selbst kommen, sondern auch aus anderen Bundesländern. Hinweise auf europäische Beteiligung sind noch mager. Aber wir haben Hinweise, dass aus Berlin ein Teil der Szene, auch der gewaltbereiten extremistischen, nach Mecklenburg-Vorpommern fahren wird, um dort gegen die Globalisierung zu kämpfen.
Es ist dem Generalbundesanwalt und den Polizeibeamten aller Länder bis heute nicht gelungen, die so genannte Militante Gruppe ausreichend beweissicher festzusetzen und zu überführen. Das ist eine Gruppe, die sich gegen Wirtschaftsunternehmen richtet und vor allem durch Brandanschläge auf Nobelkarossen auf sich aufmerksam macht. Sie agiert nicht nur, aber auch in Berlin. Natürlich ist der G-8-Gipfel jetzt ein willkommener Anlass, unter dem Deckmantel, man sei gegen Globalisierung, seinen kriminellen Neigungen nachzugehen.
Die Gruppe ist im Hinblick auf den G-8-Gipfel bewusst aktiver geworden. Wir werden zum G-8-Gipfel auch NPD-Demonstrationen haben. Das heißt, dass neben ganz vielen Bürgern und weit weniger Linksextremisten auch mit Protesten der Rechtsextremisten zu rechnen ist."

quelle: net-tribune

wer körting live erleben will: heute abend in der waldemarstrasse (siehe unten).

Mittwoch, 25. April 2007

MAYDAY! MAYDAY!




und ausserdem gibtz noch folgende eventz am kommenden langen wochenende:

freitag 27.04. ab 18h
- taz-veranstaltung: "Aber dennoch hat sich Bolle..."
mit very special guest polizeisenator körting
Alevitisches Kulturzentrum, Waldemarstrasse 20

freitag 27.04. ab 21h
- staffellauf die dritte - Go International!
hedonistische info-veranstaltung & party im KATO

samstag 28.04. ab 12h
- BUMS-festival !!!
mehr infos rechtzeitig hier.

und am dienstag 01.05.
- MAYDAY! inklusive BASSmobilen von FUCKPARADE & Hedonisten ...

Montag, 23. April 2007

Daily Life In Bagdad

"...„Auf ihren Gesichtern lag ein ganz bestimmter Ausdruck, ein Gemisch aus Verzweiflung und Hoffnung. Es ist ein sehr spezifischer Blick, den man in Bagdad nur in der Nähe der Leichenhallen findet. Die Augen sind groß und rot geädert, als ob sie nach etwas suchen. Die Brauen sind zusammengekniffen, die Kiefer angespannt, der Mund ein dünner Strich. Es ist ein Gesichtsausdruck, der dem Beobachter verrät, dass die Männer auf dem Weg in die Leichenhalle sind, wo die Toten in Reihen liegen, und dass sie innerlich darum beten, nicht finden zu müssen, wonach sie suchen.“..."

"nachrichten aus dem inferno"
, artikel im tagesspiegel.

Freitag, 20. April 2007

8 gute Gründe gegen G8

"1. Im Juni treffen sich auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Regierungschefs der acht mächtigsten Länder der Welt in Heiligendamm bei Rostock.

Unter Ihnen:
US-Präsident George W. Bush (Irakkrieg, größtes Steuergeschenk aller Zeiten für die Reichen),
Japans Premierminister Shinzo Abe (will das Verbot von Krieg aus der japanischen Verfassung streichen),
der britische Premierminister Anthony Blair (Erfinder von Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen),
Frankreichs Präsident Jacques Chirac (droht gern mit Atombomben),
Italiens Premierminister Romano Prodi (gewaltiges Sozialkürzungsprogramm),
Merkel selbst (Rente mit 67, Tornado-Einsatz in Afghanistan) und andere.

Was diese Herrschaften vorhaben, kann für uns nicht gut sein.

2. Seit 30 Jahren beraten die Mächtigen regelmäßig in dieser Runde über Weltwirtschaft und Weltpolitik. Oft fallen die wirklich wichtigen Entscheidungen beim Dinner auf dem G8-Gipfel. Die Parlamente und die Uno-Hauptversammlung, in denen die Probleme der Welt offiziell gelöst werden sollen, dienen meist nur als demokratische Fassade.

Die G8 maßen sich an, über das Schicksal von uns allen, sechseinhalb Milliarden Menschen, zu entscheiden.

3. Die G8 versuchen zu regeln, wie der Reichtum im Welthandel verteilt wird.
Merkel will beispielsweise in Heiligendamm neuen Schwung in die Verhandlungen der Welthandelsorganisation WTO bringen. Sie will, dass EU und USA gemeinsam weitere Schranken für den Welthandel einreißen. Das Ergebnis wird für uns heißen, dass Arbeitskräfte weltweit in noch stärkerem Wettbewerb zueinander stehen, während die großen Konzerne noch größere Gewinne einfahren.

4. Die G8 wollen die Entwicklungsländer in den kapitalistischen Weltmarkt einbeziehen - aber so, dass sie weiterhin als Lager für billige Arbeitskräfte und Rohstoffe zur Verfügung stehen und nicht viel mitzubestimmen haben.
Wenn sie in Heiligendamm über teilweisen Schuldenerlass und den Ausbau von Anleihenmärkten sprechen, steht dahinter das Interesse von Banken aus den G8-Ländern, aus den Entwicklungsländern so viel Zins wie möglich herauszupressen.

Je abhängiger sie die Armen dieser Welt machen, desto leichter können die G8 sie und uns gegeneinander ausspielen.

5. Die G8 vertreten die Interessen ihrer transnational agierenden Konzerne.
Die Menschen, gleich in welchem Erdteil, werden dabei nur als Arbeitskraft oder Kostenfaktor begriffen. Eine Folge dieser Politik ist, dass unsere sozialen Rechte zusammengestampft werden. Wir müssen bis 67 arbeiten, Hartz IV ermöglicht nur noch ein Leben am Rande des Existenzminimums, Ein-Euro-Jobs und Zeitarbeit machen die Chance auf eine qualifizierte Arbeit zunichte.

6. Die G8 verfahren mit der Bildung meist nach dem Grundsatz, so viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Die Konzerne benötigen einige wenige gut ausgebildete Menschen und eine große Menge an Menschen als billige Arbeitskräfte.
Gerade das BRD-Schulsystem ist darauf ausgerichtet, Kindern aus der Arbeiterklasse den Zugang zum Abitur und zum Studium zu verwehren. Und anstatt jedem Jugendlichen einen qualifizierten Ausbildungsplatz zu garantieren, fahren Konzerne wie Siemens, VW, Bayer etc. ihre Ausbildung kontinuierlich runter.

7. Die G8 beraten immer wieder auch über Kriege, die sie für den Zugang zu Rohstoffen und Absatzmärkten führen.
Auch diesmal werden die NATO-Mitglieder ihren völkerrechtswidrigen Krieg gegen die afghanische Bevölkerung und ihren Kriegskurs gegen den Iran untereinander abstimmen. Mit der Entsendung von Tornados nach Süd-Afghanistan und Säbelrasseln gegenüber dem Iran macht Merkel dabei unmissverständlich deutlich, dass der deutsche Imperialismus beim Run auf
Rohstoffquellen nicht abseits stehen will.
Diese Kriege werden auf Kosten unserer Bildung und sozialen Rechte geführt. Und gerade wir Jugendliche sollen bei diesen Kriegen als Kanonenfutter herhalten.

8. Damit die G8 ungestört die Welt unter sich aufteilen können, wird das kleine Heiligendamm zur Festung ausgebaut. Ein Zaun für 14 Millionen Euro (1000 Euro für jeden Meter) umschließt den Tagungsort. Mehr als 15.000 Polizisten sollen die G8 innerhalb des Zauns schützen. Selbst die Bundeswehr steht Gewehr bei Fuß.
Das dreitägige Spektakel wird momentan auf Kosten von 98 Millionen Euro geschätzt.
Das sonst, wenn es um Bildung, Gesundheit oder Soziales geht, so
knappe Geld spielt keine Rolle. Dabei gäbe es für uns sehr viele Dinge, für die das Geld sinnvoll ausgegeben werden könnte.
Schon allein diese Verschwendung ist Grund genug, gegen die G8 zu demonstrieren.

Es gibt noch Tausende weitere Gründe, gegen die G8 zu demonstrieren und somit deutlich zu machen, dass sich die G8-Herrschaften nicht ungestört treffen können, wenn sie untereinander Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg in der Welt
festschreiben.

Die Mobilisierung gegen den G8-Gipfel kann aber nur der Anfang sein.

Im Kampf gegen eine Welt der G8 müssen wir in der BRD den Kampf gegen die deutschen Banken und Konzerne und ihre "Große Koalition" aufnehmen. Der Kampf gegen Bildungsabbau, Ausbildungsplatzmangel und Kriegseinsätze ist unser Beitrag für einen internationalen Kampf gegen die imperialistische Weltordnung. Nur in diesem Kampf können wir die Angriffe gegen uns abwehren - und nur im Sozialismus kann unser Recht auf Bildung, Ausbildung, Arbeit und ein Leben in Frieden dauerhaft gesichert werden.

Smash G8.
Gemeinsam gegen Krieg & Ausbeutung.
Gemeinsam gegen Imperialismus!"

quelle: www.sdaj-online.de

Mittwoch, 11. April 2007

Aufruf Zum Berliner MAYDAY!

"Alles super?

Super-fleißig, super-billig, super-freundlich. Super-kreativ, super-motiviert, super-flexibel – wir sollen uns aufführen, als wollten wir Stars werden, Superstars. Das Leben als Casting-Show. In der Jury sitzen sie, die Dieter Bohlens und Heidi Klums der Gesellschaft: die Personalchefs und SachbearbeiterInnen, die ArbeitsmarktreformerInnen und Wirtschaftsweisen, die ChefredakteurInnen, HochschulrektorInnen, RichterInnen und Polizeipräsidenten. Sie entscheiden, wer rausfliegt und wer weiterkommt. Und weil sie uns täglich eintrichtern, dass nur die eine Chance haben, die ständig alles geben, machen wir den Rest fast von allein. Das schlechte Gewissen, vielleicht nicht alles versucht zu haben, ersetzt den besten Sklaventreiber.
Das Hamsterrad dreht sich, wir laufen.
Das prekäre Leben winkt uns zu.

Jung, dynamisch, flexibel, gefeuert

„Prekär“ nennen wir ein Leben in materieller Unsicherheit, Existenzangst und Stress. Und prekäre Verhältnisse sind auf dem Vormarsch. Die Überstunden an der Supermarktkasse, die durchgearbeiteten Nächte vorm Computer, die Ungewissheit, wo Arbeit aufhört und Freizeit anfängt. Die unbezahlten Praktika, die 1-Euro-Jobs, die Geldsorgen und 1000 Nöte, in denen wir stecken, sind Teil desselben Problems.
Wo freie Zeiteinteilung, Selbstverwirklichung und Eigeninitiative draufsteht, ist meist Arbeitshetze, Ausbeutung und Rechtlosigkeit drin.

Im Kapitalismus gehören Prekarität und Arbeit sowieso zusammen. Wer vom Verkauf seiner Arbeitskraft leben muss, kann sich nicht in Sicherheit wiegen. Aber für die Unsicherheit gab es lange Zeit Einschränkungen – zumindest in Deutschland und anderen reichen Ländern der Welt. Dafür sorgten fest geregelte Verhältnisse im Arbeitsleben und sozialstaatliche Institutionen, die ein gewisses Maß an materieller Sicherheit boten. Das galt noch nie für Flüchtlinge und MigrantInnen und für Frauen auch nur mit Abstrichen. Aber Arbeiter, Angestellte und Akademiker mit deutschem Pass mussten sich zumindest keine Sorgen machen vor dem Absturz ins Bodenlose.
Das hat sich geändert.

Prekäre Perspektiven

Die alltägliche Ungewissheit ist nicht nur persönliches Lebensgefühl für immer mehr Menschen – sie ist die neue Normalität geworden, an der sich das Leben aller ausrichten soll. Und sie hält nicht nur die unmittelbar Betroffenen auf Trab. Die bloße Angst vorm Abstieg genügt, um auch diejenigen zu Höchstleitung anzuspornen, die noch ein geregeltes Arbeitsverhältnis haben. Als abschreckendes Beispiel dienen die Erwerbslosen, die nach ein oder zwei Jahren Arbeitslosigkeit als unvermittelbar gelten. Der Abbau sozialer Sicherheiten und die Drohung, man sei jederzeit ersetzbar, verschärfen die Konkurrenz untereinander. Erwerbslose werden gegen Beschäftigte in Stellung gebracht, LeiharbeiterInnen gegen Stammbelegschaften ausgespielt, Flüchtlinge und Erwerbslose zu Sündenböcken für den Rest gemacht, zum Blitzableiter für den Frust der Mehrheit. Um sicher zu stellen, dass Flüchtlinge nicht auf der Suche nach einem besseren Leben einreisen, rüstet Europa seine Außengrenzen zu modernen Festungen hoch. Wer es trotzdem schafft, die Grenzen zu überwinden, ist ohne gültige Papiere der Willkür der UnternehmerInnen ausgeliefert. Oder nimmt deutschen Familien die Arbeit im Haushalt und bei der Aufzucht der Kleinen ab – damit Mami und Papi sich voll dem Beruf widmen können...

Wir sind doch keine Aufziehpuppen!

Prekarität ist überall – und überall ein bisschen anders. Aber eines ist klar: Ohne die Prekären läuft hier gar nichts! Abgekoppelt und überflüssig – soll das ein Witz sein? Wie kann ein Mensch überflüssig sein? In diesem Leben werden wir keine Stars mehr. Ist auch nicht nötig, denn wir sind Helden – Heldinnen und Helden des prekären Alltags. Wir wissen, wie man überlebt in Zeiten von Prekarisierung und Hartz IV. Wir jonglieren mit mehreren Jobs, Kindern und Studium. Wir sind erwerbslos und über Fünfzig. Wir sind Hauptschulabgänger ohne Lehrstelle. Wir haben keinen gesicherten Aufenthalt und sind von Abschiebung bedroht. Und wir haben mehr gemeinsam, als man uns glauben macht.

Hol dir dein Leben zurück...

Der Mayday lädt alle ein, nicht länger für sich allein zu bleiben, sondern gemeinsam für ein besseres Leben auf die Straße zu gehen. Von Arbeit muss man leben können – ohne Arbeit auch! Um dem täglichen Konkurrenzkampf und der Vereinzelung zu entgehen, solidarisieren, vernetzen und organisieren wir uns. Dem Ruf nach Selbstausbeutung und permanenter Verwertbarkeit halten wir unsere Forderung nach einem schönen Leben und freier Bildung für alle entgegen! Nationalismus und Rassismus erteilen wir mit der internationalen Mayday-Organisierung eine klare Absage! Am 1. Mai treten wir aus der gesellschaftlichen Unsichtbarkeit heraus und tauschen uns über Ideen und Alternativen gegen die täglichen Zumutungen aus. Wir lassen uns inspirieren vom Beispiel der Flüchtlinge, die vor zwei Jahren auf der Baustelle der Berliner Rathauspassage um ihren Lohn betrogen wurden. Sie haben sich organisiert, den Auftraggeber unter Druck gesetzt und ihr Geld schließlich bekommen. Wir berichten von denjenigen Erwerbslosen, die nur noch in Gruppen ins Jobcenter gehen. Zusammen schaffen sie es, den täglichen Schikanen etwas entgegen zu setzen und sich nicht klein machen zu lassen. Und auch von den SuperheldInnen aus Hamburg werden wir sprechen. Sie haben vor einem Jahr vorgemacht, dass man sich seinen Teil am Reichtum nehmen kann, ohne groß zu fragen. Sie haben die Waren aus einem Luxussupermarkt kurzerhand an die Prekären der Hansestadt umverteilt.

...Solidarität statt Prekarität!

Erst in Italien, inzwischen fast überall in Europa hat sich die Bewegung der Prekären formiert. Vor einem Jahr erreichte sie auch Berlin. Mehr als 6000 zogen auf der ersten Berliner MaydayParade durch Kreuzberg und Neukölln und protestierten gegen die Prekarisierung von Arbeit und Leben. Sie beteiligten sich auf vielfältige und kreative Weise an der Gestaltung des Umzugs und bewiesen so, dass auch in Berlin am 1. Mai neue Formen von Protest und Widerstand nötig und möglich sind.
Daran knüpfen wir an.

Kommt zur Parade, beteiligt euch, macht Aktionen, lasst euch was einfallen!


Kommt am 1. Mai um 14 Uhr zum Lausitzer Platz in Kreuzberg.

Hol dir dein Leben zurück – Solidarität statt Prekarität!
Mayday in Berlin! Milano! Malaga! Helsinki! Leon! Hamburg! Hanau! Wien! Copenhagen! Napoli! Liège! ...

Bündnis + Informationen: Berlin.euromayday.org

1.5.07//14 Uhr//Lausitzer Platz//Kreuzberg//Berlin//Auftaktkonzert mit Bernadette La Hengst, Rhythm King And Her Friends

22. April, 19 Uhr Diskussionsveranstaltung im Kato (U-Bhf. Schlesisches Tor): „Prekär arbeiten und Leben – Chance oder Schicksal? Individuell akzeptieren – oder organisiert widerstehen?“

Spendenkonto: Vobik e.V.//Kontonummer: 727 142 6008//BLZ: 100 900 00//Volksbank Berlin//Stichwort Mayday 2007"

Dienstag, 10. April 2007

Schön Gesagt, Gern Gelesen.

Wiglaf Droste zur derzeit hochgepushten debatte über den herbst '77:

"...Der Ton in der deutschen Vergangenheitsrechtfertigungsdebatte um grüne Minister hat eine Anmutung von 1977:
Geschichtslose rechte Denunzianten nehmen frech jeden in die Zange, der sein Leben nicht wie sie verbrachte:
zwanghaft nickend, die Hände an der Hosennaht, verkümmert jasagend, karrierefixiert und die Analfalten ihrer Lehrer, Professoren und Vorgesetzten entsprechend ausschleckend..."

Mittwoch, 21. März 2007

Da Geht Was.

abseits vom politischen medienrummel vollzieht sich an den US-amerikanischen kapitalmärkten eine entwicklung, die die verhältnisse weltweit zum tanzen bringen kann:

"Wegen zahlloser fauler Kredite auf dem US-Immobilienmarkt, beginnen nun auch große Akteure zu straucheln.
Mit New Century Financial gerät einer der größten Akteure auf dem US-Hypothekenmark in die Zahlungsunfähigkeit. Frisches Geld brauchen andere US-Hypothekenanbieter, kleinere Firmen haben bereits dicht gemacht.

Wurde zunächst abgewiegelt, steigt nun die Angst vor einer Kettenreaktion, welche eine Rezession mit weltweiten Folgen nach sich ziehen dürfte. Auch in Großbritannien und Spanien hat sich seit Jahren eine Immobilienblase gefährlich aufgeblasen, die in Spanien besonders gefährlich ist und an der ein guter Teil der gesamten Ökonomie hängt. Ermüdungsanzeichen sind dort berits deutlich sichtbar. Die Krise in den USA könnte die Blase auch Spanien zum Platzen bringen..."

aufschlussreicher artikel von Ralf Streck, nachzulesen bei indymedia.

Montag, 19. März 2007

Here We Go!

Here We Go!

die erste berliner gelegenheit im rahmen der anti-G8-kampagne den herrschenden in die propaganda-suppe zu spucken. heimspiel sozusagen.
es gibt gerüchte, dass auch ein hedonistischer tekkno-wagen am start sein wird...

infos zur mobilisierung gibtz ansonsten hier.

Mittwoch, 14. März 2007

Ich Sage: Nein.

auch wenn's kein schwein interessiert, will ich mich an dieser stelle ausdrücklich und entschieden vom beschluss des bundestags zur entsendung deutscher kampfflugzeuge nach afghanistan distanzieren.

um's mal deutlich zu sagen:
wer glaubt demokratie mit militäraktionen verbreiten zu können und soldaten zu botschaftern des friedens machen zu können, dem ham'se meiner überzeugung nach in den kopf geschissen.

es ist mir auch kein sinnvoller grund bekannt,was doitsche soldaten dort überhaupt zu suchen haben.

die taliban vertreiben?
die werden trotz nun schon jahrelangem militäreinsatz immer stärker. da gab es ja auch schon mal die sowjetische armee, die sich ganz böse die zähne an den mudschahedin ausgebissen hat...
im übrigen:
die warlords, die nun die provinzen kontrollieren, sind genauso islamistisch wie die taliban und mit demokratie haben diese feudalistischen willkürherrscher auch nix am hut.

unterstützung der "frei gewählten" regierung karzai?
die ist korrupt und ausserhalb kabuls ohne einfluss, reine marionetten washingtons.

den drogenhandel bekämpfen?
der ist seit der "befreiung" afghanistans so schwungvoll wie nie, die taliban hatten da offensichtlich mehr den daumen drauf.

es ist schon höchst erstaunlich, wie sehr hier die taliban zum schreckgespenst erklärt werden, während die derzeitige bundesregierung überhaupt gar keine probleme hat, mit ebenso fanatischen islamisten und frauenverächtern herzlichste kontakte zu pflegen: erst neulich war das merkel mit 40 wirtschaftsvertretern zur "friedensmission" bei den saudis, wo mädels nicht mal auto fahren dürfen, die jungs dafür aber doitsche panzer.

gerade in den letzten wochen gab es - trotz der stattfindenden zensur durchs bundesdeutsche kriegsministerium - mehrere meldungen über massaker der ISAF-truppen an zivilisten. das wird den hinterbliebenen sicher die vorzüge westlicher demokratie nahebringen.

und noch etwas, was mir in der aktuellen debatte irgendwie zu sehr unter den tisch fällt:
ein blick auf die landkarte zeigt, dass ein nachbarstaat von afghanistan
- hoppla - der iran ist. es sind also doitsche truppen unter NATO-kommando - derzeit von amerikanischen generälen oberkommandiert - an den grenzen eines landes, dass massiv von der US-aussenpolitik bedroht wird...

es ist erfreulich, dass gegen die entsendung der tornados auch viele abgeordnete aus der spd gestimmt haben. um so unverständlicher ist es, dass ÜBER DIE HÄLFTE der grünen parlamentarier ZUgestimmt hat: "frieden schaffen mit NATO-waffen"?!

dass im anschluss schäuble und beckstein ihr standard-lied von der erhöhten därrorgefahr in doitschland absingen, erstaunt nicht, ist aber diesmal berechtigt:
der krieg ist nämlich kein spiel, bei dem nur in eine richtung geschossen wird, nein, die anderen schiessen oder bomben auch zurück. schade nur, dass weder hier noch dort die anstifter und verantwortlichen der gewalt untern den folgen derselben zu leiden haben, sondern immer nur die bevölkerungen: seien es afghanische bauern oder doitsche u-bahnfahrer. ansonsten würden die herren und damen des bundestags vielleicht nicht so eilfertig mit den waffen klirren.

das abstimmungsverhalten der einzelnen abgeordneten kann man sich auf den bundestagsseiten durchlesen, die gesamte bundestagsdebatte hier.

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